Hubertus Giebe

Hubertus Giebe studierte von 1969 - 1972 im Abendstudium Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) – ab 1974 bis 1976 setzte er sein Studium, diesmal in Vollzeit, fort. 1974 lernte er das Schriftstellerpaar Erwind und Eva Strittmatter kennen, es entstand eine intensive und produktive Künstler:innenfreundschaft. 1976 ließ sich der Künstler auf eigenen Wunsch exmatrikulieren und arbeitete mit einer „vorläufigen befristeten Arbeitserlaubnis“ als freiberuflicher Maler und Grafiker.

Mit einem externen Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig schloss er 1978 sein Studium ab und wurde ebenda Meisterschüler von Bernhard Heisig. In der Zeit von 1982 bis 1986 leitete er gemeinsam mit dem Sohn des Künstlers – Johannes Heisig – das künstlerische Grundlagenstudium für Malerei und Grafik an der HfBK in Dresden. 1987 wurde Giebe dort zum Dozenten für Malerei und Grafik.

Giebe nahm einen aktiven Part in der Zeit des politischen Umbruchs ein. Auf der Demonstration der Dresdner Künstlerverbände auf dem Theaterplatz am 19. November 1989 hielt er eine flammende Rede für Meinungsfreiheit, Demokratie und den damit verbundenen politischen Wandel, er setzte sich in dieser Zeit für die politischen Ziele des Neuen Forums ein. Hubertus Giebe beschäftigt sich auch nach 1989 mit Geschichte und Politik, zudem gilt sein Interesse individuellen menschlichen Schicksalen. Nachdem er 1990 zum künstlerischen Prorektor der HfBK berufen wurde, legt Hubertus Giebe 1991 sein Amt nieder und kündigt sein Lehrverhältnis.

Er gilt bis heute als kritischer Geist, der stetig seine Gestaltungsmittel weiterentwickelt. In den 1990er-Jahren beginnt seine Hinwendung zum plastischen Arbeiten. Das Werk Hubertus Giebes enthält neben seiner großformatigen Malerei, die komplexe historische Ereignisse mit vielen, oft auch metaphorischen Figuren erzählt, auch ein vielfältiges grafisches Werk sowie Plastik in großen kraftvollen Formaten.

Text: Elke Neumann