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Pop Art mit Pinsel und Rohrfeder
Moritz Martin Willy Wolff studierte nach einer Lehre zum Kunsttischler, einer Wanderzeit durch Norddeutschland und Studien an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Dresden, von 1927 bis 1933 an der Kunstakademie in Dresden. Ab 1930 war er Meisterschüler bei Otto Dix. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde Otto Dix entlassen und Willy Wolff verlies mit ihm die Dresdner Kunstakademie. Seit 1929 war Wolff Teil der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Er arbeitete in der Roten Hilfe und war ab 1930 Mitglied der Assoziation revolutionärer bildender Künstler. Am 13. Februar 1945, bei den schweren Luftangriffen auf Dresden, ging der größte Teil seines künstlerischen Werkes verloren. Die Werke aus der Zeit mit Otto Dix wurden zerstört und Willy Wolff musste nach Kriegsende künstlerisch neu beginnen.
1946 war Wolff Mitbegründer der Dresdner Künstlergemeinschaft Das Ufer. Ab 1950 verschob sich sein Interesse von der Malerei bis Mitte der 1960er-Jahre auf die Zeichnung. 1956 heiratete Willy Wolff die aus der englischen Emigration zurückgekehrte Malerin Annemarie Koehler-Balden, die auch bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung seines Werkes hatte. Zwei Reisen nach London und Derby in Mittelengland in den Jahren 1957 und 1958 gelten als erste Berührungspunkte Wolffs mit der dort und in den USA entstandenen Pop-Art. Im Laufe der 1960er-Jahre vollzieht Wolff eine allmähliche Entwicklung in Richtung Abstraktion und findet nach 1967 seinen eigenen Ausdruck in der Pop-Art. Das Ausstellen der Werke gestaltete sich schwierig, eine Einzelausstellung wird 1968 am Tag der Eröffnung verboten. Trotzdem wird sie, von den Mitarbeiter:innen der Galerie Kunst der Zeit Dresden, drei Tage für Besucher:innen offengehalten. Wolff leidet unter der fehlenden Anerkennung, erst im Laufe der 1970er-Jahre kann er seine Arbeiten offiziell in größerem Rahmen zeigen.
Als Führungsassistent der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, des Historischen Museums und im Grünen Gewölbe war Wolff bis 1970 teilzeitangestellt und arbeitete zugleich freischaffend als Bildender Künstler. Aus gesundheitlichen Gründen gibt Wolff 1970 das Malen auf und experimentierte mit Monotypien, Collagen, Assemblagen und Objekten. Die Wiener Albertina erwarb in den 1970er-Jahren Zeichnungen und Monotypien. 1971 wurde Willy Wolffs Gemälde Das Liebespaar von 1932 von der Dresdner Galerie Neue Meister angekauft, 1976 fand in Dresden die erste große Einzelausstellung statt.
Text: Elke Neumann
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