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Der ausschnitthafte Moment als Teil des Ganzen
Rose Schulze studierte von 1972 bis 1977 Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Johannes Richter und Heinrich Tessmar und war Meisterschülerin an der Akademie der Künste Berlin. Seit 1979 ist sie freischaffend tätig.
1984 erweiterte sie ihre künstlerische Arbeit über die Malerei hinaus um weitere künstlerische Medien. Rose Schulze verbindet in ihrem Schaffen zunehmend die Malerei und grafische Techniken mit Medien wie Fotografie, Performance, Musik, Tanz und Installation. Sie erarbeitet multimediale Werke mit Komponist:innen und Tänzer:innen, für die sie die Choreografien selbst schreibt, Projektionen entwickelt und Lichtinstallationen baut. Für ihre komplexen Werke kooperierte sie unter anderen mit Georg Katzer, Helmut Zapf, Lothar Voigtländer, Arnold Dreyblatt oder Yueang Wang, mit Tänzern der internationalen Gruppe Grotest Maru, Christof Gräter und Roselle Gillam. Ihre Projekte wurden bei den Weltausstellungen in Sevilla und Hannover, zur Eröffnung der neuen Akademie der Künste in Berlin, zur Biennale für Visuelle Kunst in Varna und an vielen anderen Orten rezipiert.
In der Serie Zu Maxie Wander bezieht Rose Schulze 1985 grafisch Position zum Buch Guten Morgen, du Schöne. Protokolle nach Tonband der Schriftstellerin Maxie Wander, dass 1977 erstmals erschien und in Ost und West zum Kultbuch avancierte. In diesen Gesprächsaufzeichnungen, die Wander literarisch verdichtet, erzählen 19 Frauen von sich und ihren Gefühlen, ihrer Familie, ihrer Arbeit, ihren Männern, sie äußern sich über Liebe und Sexualität, über Politik und ihre Ansichten zum Leben. In Ihrer Hommage an die österreichische Schriftstellerin setzt sich Schulze mit dem Verhältnis von Text und Bild auseinander und verdeutlicht das ausschnitthafte Moment als Teil des Ganzen.
1993 erhielt sie das Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds, 1995 das Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburgs und war 1996 Preisträgerin des Brandenburg-Preises für Bildende Kunst. 2002 bis 2006 hatte sie den Vorsitz des Verbandes Bildender Künstler des Landes Brandenburg inne, bis heute engagiert sie sich für die Vermittlung von Kunst und Kultur.
Text: Elke Neumann
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