Klaus Drechsler

  • * 1940

Lebensdaten

  • Künstler:in

Kategorien

Pinsel, Stein, Papier

Klaus Drechsler ist Realist genug, als dass er nicht wüsste, dass die quasi realistische Wiedergabe des ihn Umgebenden Herausforderung genug ist. So versucht er vor allem im grafischen Experiment und mit drucktechnischer Raffinesse, sich seinem Gegenüber anzunähern. Die Bildnisse von 1979 und 1980 zeugen vom souveränen Umgang mit den Techniken der Farblithografie und des Siebdrucks. Das charakteristisch Individuelle arbeitet Klaus Drechsler in den Porträts virtuos heraus. Zurückhaltend in der Farbigkeit konzentriert er sich dabei auf das Spiel mit Licht und Schatten. Dadurch erreicht er eine Lebendigkeit, dass man glaubt, den Herren realiter gegenüberzusitzen oder zu stehen, ihre prüfenden Blicke und die Sonne auf der Haut zu spüren.

Bei der Aquatinta des Steinbrucharbeiters tritt das Individuelle zurück, er wird eins mit dem Werkzeug und mit der Materie, die er bearbeitet und mit der er sich gleichsam aus der Landschaft erhebt.

Klaus Drechsler, 1940 in Ober-Dammer, heute Dąbrowa Górna, Polen geboren, übersiedelte 1947 in die Oberlausitz und besuchte von 1957 bis 1960 die Arbeiter- und Bauernfakultät an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Es folgten von 1961 bis 1966 ein Studium und von 1966 bis 1969 eine Aspirantur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Seit 1969 ist Klaus Drechsler als freischaffender Künstler tätig und lebt in Dresden-Wachwitz.

Von 1966 bis 2006 war er Künstlerischer Leiter des Mal- und Zeichenzirkels Pirna-Sonnenstein e.V., leitete maltherapeutische Zirkel und hatte Lehraufträge an der Technischen Universität Dresden (1990– 2006) sowie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (1994– 2002). Von 1966 bis 1990 war er Mitglied des Verbandes der Bildenden Künstler der DDR, ab 1991 Mitglied im Sächsischen Künstlerbund. Seine Werke waren und sind in zahlreichen Ausstellungen und vielen öffentlichen Sammlungen vertreten. 

Neben seiner intensiven und konstanten Beschäftigung mit grafischen Techniken – dem Tiefdruck, aber insbesondere auch mit mehrfarbigen Siebdrucken, Farblithografien und Algrafien (Aluminiumdruck) – entwickelte Klaus Drechsler auch sein zeichnerisches und malerisches Werk konstant weiter, es entstanden viele Stillleben, Menschendarstellungen und Landschaften.

Drechslers mit energischem Strich angelegte Zeichnungen zu freieren, auch zeitkritischen Themen bilden einen interessanten Kontrast zu den Gemälden, Aquarellen und Farbdrucken, für welche das Zusammenspiel zumeist zurückhaltend farbiger Flächen charakteristisch ist.

Ab 1997 widmete sich der Künstler auch der plastischen Arbeit, es entstanden zahlreiche kleinere Bronzen, aber auch Werke für den öffentlichen Raum.

In seinem facettenreichen Œuvre blieb Klaus Drechsler immer der gegenständlichen Ausdrucksweise treu, wohl wissend, dass das Reale mitunter unwirklich genug ist.

Text: Anke Paula Böttcher

Werke von Klaus Drechsler

Tourneeausstellung

Publik machen: 40 Künstler:innen aus dem Bestand des Zentrums fürs Kunstausstellungen der DDR

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