Horst Bartnig

  • * 1936

Lebensdaten

  • Künstler:in

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Konkrete Kunst

Horst Bartnig, Maler und Computergrafiker in Berlin, zählt zur vitalen und international vernetzten Szene der Konkreten Kunst. Geboren 1936 im schlesischen Militsch, studierte er ab 1954 an der Kunstgewerbeschule Magdeburg Bühnenmalerei. Zunächst war er in Weimar und später in Berlin als Bühnenmaler tätig. In dieser Zeit begleitete er das Deutsche Theater gelegentlich auf Auslandsreisen, bei denen er 1987 erste Begegnungen in Zürich mit den Künstlern Richard Paul Lohse und Max Bill hatte. Bereits 1984 erhielt Horst Bartnig den Preis der 7. Norwegischen Grafikbiennale in Frederikstad, 1993 den Will-Grohmann Preis der Akademie der Künste Berlin und in 2001 den Hannah Höch Preis. Seine Werke sind unter anderem in der Berlinischen Galerie, dem Josef-Albers Museum Bottrop, der Sammlung Teufel im Kunstmuseum Stuttgart und dem Museum für Konstruktive und Konkrete Kunst in Zürich vertreten. Bartnig zählt heute zu den wichtigsten Vertretern konkreter Kunst in Deutschland. In der Kunstszene der DDR war er als konstruktiv-konkreter Maler eine von den Kollegen hoch respektierte Ausnahmeerscheinung, die sich durch die Lektüre der Programmschrift von Kasimir Malewitschs Die gegenstandslose Welt bestätigt sah, den Kunst-Weg kompromisslos zu gehen. Da die DDR-Kunstpolitik auf erzählerische Malerei und auf Menschenbilder fixiert war, liefen seine auf dem Prinzip von System und Variation in Form und Farbe, auf grafische Algorithmen und einer geometrische Formensprache beruhenden Bildfindungen sozusagen „unter dem Radar“ der Kunstdogmatiker. Seine künstlerische Intention, das Zufällige aus dem Zeichenprozess zu eliminieren und eine Malerei, die formal und farblich das Resultat mathematischer Entwicklungsreihen und deren Variationen ist, konnte gedeihen, umso mehr er seit 1979 mit Computern arbeitete, also seinem analogen Malen mit Acryl auf Leinwand Computerzeichnungen zugrunde liegen. Dies war möglich durch seine spannende Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern vom Zentralinstitut für Informatik und Rechentechnik.

Text: Ingeborg Ruthe

Werke von Horst Bartnig

Tourneeausstellung

Publik machen: 40 Künstler:innen aus dem Bestand des Zentrums fürs Kunstausstellungen der DDR

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