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Farbe als gleichrangiges Gestaltungsmittel
Claus Weidensdorfer studierte von 1951 bis 1956 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) bei den Professoren Erich Fraaß, Hans Theo Richter und Max Schwimmer. In der Zeit von 1957 bis 1966 war er Assistent für Grafik und Malerei an der Pädagogischen Fakultät der HfBK in Dresden, seit 1966 arbeitete Claus Weidensdorfer freiberuflich als Maler und Grafiker. Von 1975 bis 1989 lehrte er an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Berlin-Schöneweide im Fach Naturstudium und Gestaltung. Ab 1989 kehrte er an die HfBK nach Dresden zurück und wurde dort 1992 zum Professor für Malerei und Grafik und Dekan des Fachbereiches I (Malerei, Grafik, Bildhauerei und andere bildnerische Medien) berufen. Nach seiner Emeritierung 1997 richtete er sich ein Atelier in Radebeul ein und lebte und arbeitete in Dresden und Radebeul.
In seinen experimentellen Werken beschäftigt sich Weidensdorfer vorrangig mit dem Menschen in Form von gegenständlicher Malerei und Zeichnung. In den 1970er-Jahren erhebt Claus Weidensdorfer die Farbe zu einem gleichrangigen Gestaltungsmittel. Seine Alltagsbeobachtungen spitzt er mit grafischen und zeichnerischen Mitteln zu ironischen, humorvollen Szenen zu. Als großer Jazzfan nimmt er Musik, aber auch Literatur oder Tanz in seine Bildwelten auf. Im Blatt Brücken sind keine Startbahnen zeigt sich Claus Weidensdorfer als Beobachter und Chronist seiner Stadt. Er kommentiert die städtebauliche Umgestaltung und den stark diskutierten Wiederaufbau Dresdens nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem internationales Bauen auf historische Substanz und die Erinnerung an die Zerstörung trifft. Auch in diesem Blatt gibt Weidensdorfer seiner eigenen kraftvollen Farbigkeit gewohnt viel Raum.
Text: Elke Neumann
Hinter diesen Begriffen verbergen sich viele weitere Werke