Bernd Bankroth

  • * 1941

Lebensdaten

  • Künstler:in

Kategorien

Radikal eklektisch

Bernd Bankroths Weg in die Kunst verlief über einen strukturierten Umweg: zuerst absolvierte er eine Ausbildung als Elektromonteur, dann ein Studium der Kybernetik an der Technischen Universität Dresden (1967) und forschte anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Strukturanalyse und Informationspsychologie, bis er sich 1975 ganz und gar der Kunst widmete. Als Multimediakünstler war er kein Autodidakt, wie manche Berichte vermuten lassen, denn im Abendstudium schloss er eine fotografische Ausbildung (1962– 65) ab. Radikal eklektisch und mit der Neigung, die technische Ausrüstung seines Labors in die Kunst einzubeziehen, produzierte Bankroth Fotogramme, Laserzeichnungen, elektroakustische Montagen und "Orlidoluminographien", ein von ihm erfundenes Medium. 

Als Fotograf, Maler, Zeichner, Keramiker und Musiker teilte er mit der an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden ausgebildeten Landschaftsmalerin Ursula Bankroth ein altes Fachwerkhaus an der tschechischen Grenze in dem Bergdorf Fürstenau. 1971 kaufte das Paar die Wohnstätte, renovierte sie, und richtete in der angebauten Scheune Ateliers ein. Um das Einkommen zu sichern, fertigten sie gemeinsam erzgebirgische Keramik. Während Ursula die Ornamente malte, nutzte Bernd die von ihm gesammelten Materialien aus der Umgebung, um eigene Glasuren herzustellen. An diesem Ort und in ihrer Kunst war die Natur als Protagonist außerordentlich präsent. In seiner Arbeit kritisierte er auch die negativen Auswirkungen der Technik auf die Umwelt, wie beispielsweise die Zerstörung der Bergwälder durch die Abgase der Industrie im Tal. 

Text: Tobias Rosen, Übersetzung: Luise Mörke

Werke von Bernd Bankroth

Tourneeausstellung

Publik machen: 40 Künstler:innen aus dem Bestand des Zentrums fürs Kunstausstellungen der DDR

    Beliebte Schlagworte

    Hinter diesen Begriffen verbergen sich viele weitere Werke

    Blick in die Sammlung