Hannah Höch gilt als eine von Stilvorgaben befreite Künstlerin, die über Jahrzehnte hinweg ein komplexes Gesamtkunstwerk schuf. In der ifa-Ausstellung „Hannah Höch. Collagen“ (1985-2016) wurde Höch, als einzige Frau der Berliner Dadaisten, aber auch als eine der Entwicklerinnen der künstlerischen Technik der Fotomontage umfassend ausgestellt. Ihre Collagen sind gespickt mit Ironie, Groteske und Melancholie.
Mannheim, Deutschland
Kunsthalle Mannheim
21.04.–21.08.
Vancouver, Kanada
Vancouver Art Gallery
20.02.–03.04.
New York, USA
Neue Galerie New York
01.10.–04.01.
Konzeption
Projektleitung ifa
Sie war stilprägend für sowohl die künstlerische Technik der Fotomontage als auch die Bildmotivik einer emanzipierten Frau, die sich der gesellschaftlichen Stellung der Frau in den Konventionen ihrer Zeit stellte. Doch begegnete sie Männern, wenn auch mit Skepsis und Ironie, nicht grundsätzlich ablehnend. Auch war sich Höch bewusst über den Fassadencharakter der Goldenen Zwanziger Jahre. Raoul Haussmann, der sie über Jahre eng begleitete, erkannte in Höchs Werken eine „entschiedene Mischung“, die sie zu einer Stil-Collagistin zugunsten ihrer eigenen Stilfreiheit werden ließ.
In Zeiten der nationalsozialistischen Diskreditierung und Verfolgung, ging Höch in die innere Migration und fand im eigenen Haus und Garten in Heiligensee den Zugang zu den heute als „Innen-Bilder“ bekannten Blättern der Klebekunst. Ihre Werke sollten auch nach dem Krieg neue Form- und Sinnwelten entstehen lassen, die Höchs Suche nach versteckter Schönheit Ausdruck verleihen konnten. So wurde gerade in ihrem Spätwerk das vegetative ebenso wie das ambivalente Gepräge ihrer geistvollen bis halluzinatorischen Kombinationen in den Collagen spürbar.
Hannah Höchs Collagen wuchsen über Jahrzehnte hinweg zu einem einzigartigen komplexen Gesamtkunstwerk, in dem Realität, Ironie, Enthusiasmus, sanfter Spott und tiefe Melancholie unauflöslich verwoben.