Die Ausstellung ist das Porträt eines Künstlers; aber dies nicht in konventionellem Sinne. Vielmehr reagiert Uecker in der für ihn typischen Formensprache – mit Holzlatten, Leinentüchern, Nägeln, Steinen, Asche, Sand, Schriftblättern usw. – auf die »Verletzung des Menschen durch den Menschen«, genauer auf die Anwendung von Gewalt gegen Ausländer in Deutschland.
Rostock, Deutschland
Kunsthalle Rostock
03.07.–11.09.
Havanna, Kuba
Museo Nacional de Bellas Artes (MNBA)
14.11.–26.01.
Isfahan, Iran
Isfahan Museum of Contemporary Art
27.05.–27.06.
Konzeption
Projektleitung ifa
»Mein Thema ist Leben und Tod«, sagt der 1930 in Wendorf / Mecklenburg geborene Günther Uecker über seine Kunst. Von diesem Spannungsverhältnis lebt auch die Arbeit »Der geschundene Mensch: 14 befriedete Gerätschaften«, die für das Institut für Auslandsbeziehungen von Herbst 1992 bis Frühjahr 1993 entstanden. Hintergrund ist auch hier das Thema, das Günther Uecker immer wieder aufgreift: die »Verletzung des Menschen durch den Menschen«. Traurige Aktualität erlangte das Thema 1992, als rechtsextreme Gewalttäter eine Reihe von Brandanschlägen gegen in Deutschland lebende Ausländer verübten.
Die Ausstellung ist das Porträt eines Künstlers; aber dies nicht in konventionellem Sinne. Vielmehr reagiert Uecker in der für ihn typischen Formensprache – mit Holzlatten, Leinentüchern, Nägeln, Steinen, Asche, Sand, Schriftblättern usw. – auf die »Verletzung des Menschen durch den Menschen«, genauer auf die Anwendung von Gewalt gegen Ausländer in Deutschland. Angelehnt an die Stationen des christlichen Kreuzwegs hat Uecker vierzehn plastische Arbeiten entwickelt mit Titeln wie »Hindernisweg«, »Weiße Tränen«, »Feuerstelle«, »Geißelmühle«. In diesen Mahnmalen gibt er seiner Lebens- und Leidensvision Ausdruck und versucht, in sensiblen Zeichen Grundkräfte des Menschlichen aufzudecken: Aggressionen, Verletzungen, Zerstörungen, denen er versöhnende Gebärden entgegenhält.
Günther Uecker: »So ist dies mein Protest, meine Stellungnahme, ein Ausdruck meiner Erregtheit, sozusagen ein Porträt eines Künstlers in Deutschland«.