Von 2008 bis 2011 tauschten die Berliner Künstlerin Simone Gilges und der senegalesische Fotojournalist Mamadou Gomis wöchentlich ein Foto per E-Mail aus – jedes Bild eine Reaktion auf das vorherige, inhaltlich oder formal. Ihre Fotografien geben Einblicke in Alltag, Rituale und Lebensräume in Dakar und Berlin. So entsteht ein visueller Dialog, in dem Unterschiede sichtbar werden – und zugleich neue Verbindungen. Das Projekt mündete 2012 in das Buch Dakar/Berlin und eine Ausstellung des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen. Mehr als ein Fotoprojekt ist Dakar/Berlin eine künstlerische Annäherung zwischen zwei Städten – und ein starkes Zeugnis gelebten kulturellen Austauschs.
Maputo, Mosambik
Camões - Centro Cultural Português
01.06.–30.06.
Addis Abeba, Äthiopien
Goethe-Institut Addis Abeba
05.11.–05.12.
Accra, Ghana
Goethe-Institut Accra
04.04.–14.05.
Konzeption
Projektleitung ifa
Dakar/Berlin: Mamadou Gomis und Simone Gilges
Ein fotografischer Dialog (2008–2011)
Was als einfache Idee begann – ein Foto pro Woche – entwickelte sich zu einem eindrücklichen, visuellen Gespräch zwischen zwei Fotograf:innen: der Berliner Künstlerin Simone Gilges und dem senegalesischen Fotojournalisten Mamadou Gomis aus Dakar. Zwischen 2008 und 2011 tauschten sie jede Woche per E Mail ein Bild aus, das formale oder inhaltliche Bezüge zur letzten Aufnahme herstellte – mal thematisch, mal ästhetisch. Ihre Fotografien zeigen intime Einblicke in den Alltag, öffentliche und private Rituale, und reflektieren sowohl persönliche als auch kollektive Realitäten. Durch die Gegenüberstellung entfaltet sich ein eindringliches Panorama, in dem das Vertraute fremd und das Fremde vertraut wird. Das Ergebnis ist eine interkulturelle Reise, die zwei Länder, zwei Kulturen und zwei Lebensrealitäten auf poetische Weise miteinander verbindet – als visueller Dialog.
Dieser Austausch führte zur Veröffentlichung des Buchs Dakar/Berlin (2012) sowie zur gleichnamigen Ausstellung des ifa-Institut für Auslandsbeziehungen.
Dakar/Berlin ist mehr als ein Foto Projekt – es ist ein ästhetischer Dialog über Raum, Kultur und Zeit. Durch die wöchentliche Bildkorrespondenz entsteht ein vielstimmiger, nuancierter Eindruck zweier Städte und der Menschen, die in ihnen leben. Das Buch und die Ausstellung sind Zeugnisse einer gelungenen, künstlerischen Brücke zwischen Berlin und Dakar.
Die Fotograf:innen
Mamadou Gomis
Geboren 1976 in Ndoulo, Senegal, arbeitet Gomis seit 1992 als Fotograf in Dakar. Neben Aufträgen für Tagesmedien und internationale Agenturen ist er seit 2000 auch als Reporter tätig und seit 2005 mehrfach international ausgestellt. Er ist Vizepräsident der „Union des Photojournalistes du Sénégal (UNJP)“ und nahm 2008 an dem ifa-Workshop „prêt à partager“ teil.
Simone Gilges (1973–2023)
Geboren in Bonn, lebte sie ab 1996 als freie Fotografin in Berlin. Ihre Arbeit dokumentierte urbane Veränderungen und kulturspezifische Szenen, u. a. in der Berliner Musik und Kunstszene. Zwischen 2003 und 2009 veröffentlichte sie als Herausgeberin das Magazin freier – Magazin für Befindlichkeit. Ihre Fotos waren international in Galerien und Biennalen zu sehen, und 2008 war sie ebenfalls Teil des ifa-Programms „prêt à partager“.
Rezeption und Wirkung
Die ZEIT beschrieb das Projekt als „Städteporträts: Nur der Müll sieht überall gleich aus“ – ein Hinweis auf die sorgfältige Konzentration auf Merkmale, die sowohl trennen als auch verbinden. Diese eindrückliche Beobachtung fasst zusammen, worin die Stärke von Dakar/Berlin liegt: in der Balance zwischen Differenz und Nähe, zwischen alltäglichen Details und universellen Erfahrungen.